Futtersoja konventionell

Gentechnikfreie Futtersoja aus konventionellem Anbau

Die modellhafte Wertschöpfungskette für konventionelle, gentechnikfreie Futtersojabohnen wird am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) gemeinsam mit den Projektpartnern Kraichgau Raiffeisen Zentrum eG Eppingen (KRZ) und der ZG Raiffeisen Gruppe (ZG) konzipiert. Vom Feld bis zum Futter werden alle maßgebenden Stationen berücksichtigt und zusammengeführt.

Eine grafische Darstellung der Wertschöpfungskette mit den derzeit bestehenden fördernden und hemmenden Faktoren finden Sie hier.

Das Erbsen-Soja-Gemisch „erbsofit“ als Produkt des KRZ steht beispielhaft für eine Steigerung der Wertschöpfung bei Futtersoja. Erfahrungen eines Landwirts aus Baden-Württemberg mit der Fütterung von vollfetten Sojabohnen und „erbsofit“ finden Sie hier. Um mit getoasteten Erbsen und Soja gute Tierleistungen zu erzielen und Eiweißimporte aus Übersee zu reduzieren müssen die Qualitätsparameter der Futtermittel bekannt sein und erreicht werden. Der Aufbau und die Funktionsweise der hydrothermischen Soja-Toastanlage der Mühle Ebert in Dielheim wird in einem Beitrag der Zeitschrift „Mühle + Mischfutter“ vom 7. Juli 2016 beschrieben.

Die ZG bearbeitet u.a. die Optimierung der Saatgutvermehrung und Saatgutaufbereitung. Das mit der ZG eng verbundene Raiffeisen-Kraftfutter werk Kehl hat Lebensmittelverarbeiter und Landwirte zu möglichen regionalen Fütterungskonzepten beraten. Hier finden Sie eine schriftliche Bilanz dieser Gespräche. Beide Wirtschaftspartner übernehmen zudem Aufgaben in den Bereichen Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit.

Der heimische Sojabohnenanbau hat im Jahr 2015 einen Umfang von rund 6.000 ha in Baden-Württemberg erreicht (Entwicklung der letzten Jahre). Das Soja-Netzwerk am LTZ Augustenberg verfolgt gemeinsam mit der Landesanstalt für Entwicklung der ländlichen Räume (LEL) das Ziel, die Marktpreistransparenz für heimische Sojabohnen durch aktuelle Preisinformationen zu unterstützen. Derzeit steht eine Preisorientierung durch Ableitung des Preises für GVO-freie Sojabohnen von der Notierung der CBoT (Chicago Board of Trade, heute CME) zur Verfügung. Zur Kalkulation des Orientierungspreises Sojabohnen (GVO-frei, heimische Erzeugung) nutzen Sie bitte die im Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum bereitgestellte Excel-Anwendung. Darüber hinaus ist in Planung, eine Erzeugerpreisnotierung für heimische, GVO-freie Sojabohnen aufzubauen. In Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Entwicklung der ländlichen Räume (LEL) wurde ein Futterkostenvergleich für diverse Eiweißfuttermittel, darunter rohe und getoastete vollfette Sojabohnen, erstellt. Der Vergleich hat das Ziel, Futtermittel für Rinder und Schweine hinsichtlich ihrer relativen Preiswürdigkeit zu vergleichen. Die Anwendung ermöglicht die Berechnung von fiktiven Vergleichspreisen von frei wählbaren Futtermitteln. Auf Basis der wertbestimmenden Inhaltsstoffe Energie- und Eiweißgehalt wird der Wert der Inhaltsstoffe in den Futtermitteln mit den realen und aktuellen Marktpreisen der Referenzfuttermittel, d.h. einer aus 2 Komponenten bestehenden Futtermischung (in der Grundeinstellung Sojaschrot Normtyp und Futtergerste) verglichen. Die Datei finden Sie hier (Vergleichswert Futter – Vers. 1.2).

Autor: Christian Rupschus, LTZ