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Bedeutung und Anbauumfang

Mit einer Jahresproduktion von ca. 260 Millionen Tonnen gehört die Sojabohne global zu den fünf wichtigsten Feldfrüchten. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts lag die Produktion noch um 90 Millionen Tonnen jährlich. Damit hat sich die Sojaerzeugung innerhalb von 30 Jahren nahezu verdreifacht, während die Zuwächse bei anderen Hauptkulturen deutlich geringer ausgefallen sind (Mais +100%, Weizen +34%).

Gründe für die starke Zunahme des Sojaverbrauchs sind die wachsende Weltbevölkerung in Verbindung mit wachsendem Wohlstand und dem damit einhergehenden Anstieg des Verzehrs tierischer Produkte – die Sojabohne ist der wichtigste Eiweißlieferant in der Schweine- und Hühnerfütterung. So ist auch zu erklären, warum China in den vergangenen 10 Jahren seine Sojaimporte verdreifacht, damit die EU überholt und sich zum größten Importeur für Sojabohnen entwickelt hat.

Die Sojabohne zählt als Leguminose zu den Eiweißpflanzen, ist aber zugleich die bedeutendste Ölsaat weltweit. Ihr Anbauschwerpunkt liegt in Amerika, gefolgt von Asien, wo sie auch ursprünglich beheimatet war.Der Anbau in Europa ist global gesehen noch von untergeordneter Bedeutung. Bedeutendster Erzeuger in der EU ist Italien, gefolgt von Kroatien, Frankreich, Österreich, Ungarn, Rumänien und der Slowakei. Deutschland zählt zusammen mit Tschechien, Polen und Spanien zu den kleinen Sojaproduzenten. Außerhalb der EU sind in Europa noch Serbien und die Ukraine bedeutende Erzeugerländer.

Der Anbau von Sojabohnen stößt auch in Deutschland auf wachsendes Interesse. Nach vielen Jahren mit Anbauflächen knapp unter 1000 ha verdoppelten sich diese jeweils in den Jahren 2009 und 2010 auf fast 4.000 ha und erreichten 2012  rund 5.000 ha. Nach der Anerkennung von Soja als ökologische Vorrangfläche im Greening stieg die Anbaufläche bis 2015 auf über 17.000 ha an. Heute wird auch bereits in den Gunstlagen Ostdeutschlands in nennenswertem Umfang Soja angebaut.

Autor: Martin Miersch und Jürgen Recknagel, Deutscher Sojaförderring